Juni 2025 - Festival der Kulturen: Die GOBS auf Weltreise

In der Woche vom 23. bis 27. Juni 2025 wurde die GOBS Friedrichsfehn zu einem Ort lebendiger Begegnungen, inspirierter Kreativität und gelebter Vielfalt. Unter dem Motto „Festival der Kulturen“ beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge mit Kulturen aus aller Welt – auf künstlerische, sportliche, kulinarische, kritische und vor allem kreative Weise. In über zwanzig Projektgruppen wurde die kulturelle Vielfalt unseres Planeten erfahrbar gemacht und mit großem Engagement zum Leben erweckt.

Bereits die jüngeren Jahrgänge begaben sich auf eine farbenfrohe Weltreise. So entstanden in einem Projekt kunstvolle Punktbilder im Stil der Aborigines, afrikanische Rhythmen wurden mit Trommeln und selbstgebauten Instrumenten nachempfunden, traditionelle Kinderspiele aus verschiedenen Kontinenten ausprobiert und das ghanaische Lied „Che Che Kule“ gemeinsam gesungen. Auch im Projekt „Märchen und Musik“ reisten die Kinder Tag für Tag in ein anderes Land, hörten Märchen aus Peru, China oder Afrika und gestalteten dazu passende Kunstwerke – etwa Regenrasseln oder Drachenbilder. Gleichzeitig tauchten andere Klassen tief in die Vergangenheit ein: Auf der Reise ins alte Ägypten lernten Kinder der ersten und zweiten Jahrgangsstufe unter anderem die Göttin Bastet und andere Gottheiten kennen, erforschten den Alltag am Nil, entzifferten Hieroglyphen und simulierten sogar eine echte archäologische Ausgrabung. Auch die kulturelle Bedeutung von Kleidung spielte eine Rolle: Von den bunten Molas der Kuna-Indianer über schottische Tartanmuster bis hin zu selbst gewebten Stoffen wie bei den Q’eros in Peru – das Projekt „Kleidung und Muster“ verwob handwerkliches Geschick mit Wissen über textile Symbolik und Identität. Die Kinder verwandelten sich für eine Woche in kleine Modedesignerinnen und -designer, die ihre eigenen Entwürfe entwickelten und kreativ präsentierten.

Bewegung war ebenfalls ein zentrales Element der Woche. Im Projekt „Sport in verschiedenen Kulturen“ lernten die Teilnehmenden nicht nur den südafrikanischen Gumboot Dance oder lateinamerikanische Zumba-Elemente kennen, sondern setzten sich auch theoretisch mit Schwimmkulturen weltweit auseinander – und sammelten eigene Erfahrungen mit ungewöhnlicher Badekleidung im Wasser. Ergänzt wurde dies durch internationale Spieleinheiten und ein Lerntagebuch, in dem persönliche Eindrücke dokumentiert wurden. Auch in der „Zukunftswerkstatt“ wurde Bewegung mit Reflexion kombiniert: Hier reisten die Kinder gedanklich 200 Jahre in die Zukunft und entwarfen kreative Visionen davon, wie Leben, Technik und Kultur in einer fernen Welt aussehen könnten – dargestellt in Modellen, Bildern, Geschichten und Erfindungen. Ihre Ideen wurden als Audiodateien aufgenommen und über QR-Codes zugänglich gemacht.

Andere Gruppen setzten sich intensiv mit gegenwärtigen gesellschaftlichen Themen auseinander. Besonders eindrucksvoll war die Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung. Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 und 6 erarbeiteten Inhalte, reflektierten eigene Erfahrungen und gestalteten daraus eine Schülerzeitung, eine Leserolle, ein interaktives Kahoot-Quiz, Plakate und eine multimediale Präsentation. Auch Fragen nach globalen Konflikten und deren Auswirkungen auf uns selbst wurden thematisiert, ebenso wie kulturelle Feste, Essgewohnheiten und der Alltag in verschiedenen Ländern. In einigen Klassen entstanden dabei sogar eigene Anziehpuppen, mit denen Kinder ihre persönliche Identität und Herkunft gestalterisch ausdrückten. Im Projekt „Feste in aller Welt“ wurden die Schülerinnen und Schüler mitgenommen zu Karneval in Venedig, Diwali in Indien, dem chinesischen Neujahrsfest, dem St. Patrick’s Day aus Irland oder dem Día de los Muertos in Mexiko. Dazu gestalteten sie eigene Spiele, Klanggeschichten und farbenfrohe Masken.

Neben diesen vielfältigen Zugängen war es auch das direkte Erleben, das die Woche prägte. So erzählte Frau Isimby, Gast aus Ruanda, sehr eindrücklich von ihrem Heimatland, sang gemeinsam mit den Kindern afrikanische Lieder und beantwortete viele neugierige Fragen. In der Projektgruppe „Eine Reise um die Welt“ wurde gebastelt, getanzt, gespielt und musiziert. Mini-Piñatas, Origami, Masken und Perlenketten entstanden ebenso wie Streckbriefe über Länder, Übungen aus dem indischen Yoga und Lieder aus vielen Kulturen. Ein herzlicher Dank geht hier an Kristin, die mit viel Ruhe und Begeisterung die Yoga-Einheiten leitete und den Kindern ganz neue Körpererfahrungen ermöglichte. Auch im Projekt „Spielend rund um die Welt“ beschäftigten sich die Kinder mit der verbindenden Kraft des Spielens. Sie erforschten, wie und was weltweit gespielt wird, bastelten Brettspiele wie „Woaley“ und „Yute“, erfanden neue Regeln und gestalteten eigene Spielfelder. Ganz ähnlich ging es in der Projektgruppe „Spiele aus aller Welt“ zu, in der die Kinder verschiedene Spiele aus anderen Ländern selbst herstellten und ausgiebig erprobten – mit großer Begeisterung und viel Kreativität.

Besonders eindrucksvoll war auch das Projekt „Kahoots rund um die Welt“, das mit einer intensiven Auseinandersetzung mit der ostfriesischen Kultur begann. Eine Exkursion ins Museumsdorf Wiesmoor ermöglichte spannende Einblicke in das Leben der Region vor über 100 Jahren. Auf dieser Basis entwickelten die Kinder Quizfragen über Ostfriesland, die sie in digitale Kahoot-Quizze verwandelten, ausprobierten und weiterentwickelten. Später folgten weitere Quizze zu Ländern, Sprachen, Gerichten und anderen kulturellen Besonderheiten – so wurde Wissen spielerisch und modern vermittelt.

Den krönenden Abschluss bildete der Präsentationstag am Freitag, zu dem auch Eltern und Familien herzlich eingeladen waren. In den Klassenräumen, Fluren und auf dem Schulhof gab es viel zu entdecken: bunte Ausstellungen, Mitmachstationen, Tanzaufführungen, musikalische Beiträge, internationale Leckereien – und vor allem stolze Kinder, die mit Begeisterung zeigten, was sie in dieser Woche gelernt, erfahren und geschaffen hatten.

Diese Projektwoche hat eindrucksvoll gezeigt, wie Lernen gelingt, wenn Kopf, Herz und Hand gemeinsam aktiv sind. Sie hat kulturelle Horizonte erweitert, das Miteinander gestärkt und Lust auf noch mehr Begegnung mit der Welt gemacht.

Ein kleiner Einblick (DANKE an Stefan Schilling): https://youtu.be/KoL1n5CUszE