Die zweiten Klassen erlebten eine ganz besondere Zeit am sogenannten „Streitschlichtertag“. An diesem Tag kam unsere Schulsozialpädagogin, Frau Vogt, mit ihrem Fachwissen, viel guter Laune sowie Geduld und Verständnis für die großen und kleinen Probleme der Kinder in die Klassen. Gemeinsam mit den Lehrkräften verbrachte sie eine spannende Zeit mit den Schülerinnen und Schülern. Dies ermöglichte den Lehrkräften, die Klasse aus einer neuen Perspektive zu beobachten und zu erfahren, wie sich die Kinder in verschiedenen Situationen verhalten.
Zuerst lösten die Kinder ihre gewohnte Sitzordnung auf und bildeten einen großen Sitzkreis. Frau Vogt präsentierte ihnen eine Geschichte mit dem Titel „Du hast angefangen, nein du!“. Diese kindgerechte Erzählung regte die Kinder schnell zu Gesprächen an. Sie hatten viel auf dem Herzen und beteiligten sich hochmotiviert. Themen wie „Wie kläre ich Streit?“, „Wie gehe ich in Streitsituationen mit meinen Gefühlen um?“ und „Wie drücke ich aus, dass ich etwas nicht möchte?“ wurden intensiv besprochen und gemeinsam Lösungen gefunden. Eine wichtige Regel, die dabei wiederholt und vertieft wurde, ist die „Stopp-Regel“, die auch in unserer Schulordnung verankert ist.
Neben ernsten Themen gab es auch auflockernde Spiele, die jedoch stets das Ziel hatten, Rücksichtnahme und Verständnis für den Partner oder die Gruppe zu fördern. Die Aktionen wurden anschließend mit den Kindern reflektiert. Zwischendurch wurde es bunt und sogar ziemlich laut. Frau Vogt hatte Luftballons mitgebracht. Sie durften sie aufpusten, hochwerfen, fangen und damit spielen. Ein Höhepunkt war, dass alle ihren Luftballon laut platzen lassen durften. Der Knall sorgte für viel Freude, selbst wenn das Abschiednehmen von den bunten Ballons für das eine oder andere Kind eine kleine Herausforderung darstellte. Hier wurden viele kleine Lernprozesse angestoßen!
Das gemeinsame kreative Zeichnen auf einem Blatt mit einem Stift und das zur gleichen Zeit, war für die Kinder eine spannende Erfahrung. Die Frage: Wer darf den Stift „unten“ halten und somit die Führung übernehmen, war dabei von großer Bedeutung.
Gemeinsam stark sein, mutig sein, Gefühle äußern können und freundlich sowie fair miteinander umgehen – das waren und sind wichtige Inhalte, die die Kinder gemeinsam mit Frau Vogt erarbeitet, wiederholt und gefestigt haben. Diese Erkenntnisse wurden in der „Klassensonne“ schriftbildlich festgehalten. In einer abschließenden Reflexionsrunde durfte jedes Kind seinen Eindruck vom Vormittag mitteilen. Als „der schönste Moment“ wurde dabei das Spielen mit dem Luftballon genannt.
„Wir schauen uns an“, bemerkte Frau Vogt. Genau das taten die Kinder und ihre Klassenlehrerinnen der zweiten Klassen: Sie sprachen, spielten und schauten sich dabei an, um zu entdecken, zu reflektieren und sozial zu lernen!
Ein herzlicher Dank gilt Frau Vogt für ihr Engagement und diese wertvolle Lernzeit, die sie mit den Kindern und ihrer jeweiligen Klassenlehrkraft verbracht hat!