Deutsch-Französischer-Austausch

Nachdem der französische Geschichts- und Erdkundelehrer, Sébastien Delelis, im Februar 2016 zwei Wochen an unserer Schule eine Hospitation durchgeführt hat, durfte ich vom 19.09. bis 01.10.2016 auf Gegeneinladung in seiner Schule, dem Lycée Guillaume-Budé, in Boissy-Saint-Léger, hospitieren.

Boissy-Saint-Léger ist eine französische Gemeinde mit 16.399 Einwohnern (Stand 1. Januar 2013) und liegt 18 km südöstlich von Paris im Département Val-de-Marne. Weltweit bekannt ist Boissy-Saint-Léger durch seine Orchideenzuchtund sein Ausbildungszentrum für Trabrennpferde in Grosbois. Paris ist 18 km entfernt; man braucht mit dem Vorortzug „RER“ etwa eine halbe Stunde bis nach Paris.

Das Lycée Guillaume-Budé wird von 1800 Schülern besucht. Nach dem „collège“, das der deutschen Sekundarstufe entspricht und mit einem „brevet“ (Realschulabschluss) abgeschlossen wird, besuchen in Frankreich etwa vier Fünftel der Schüler das „lycée“ (Gymnasium), das mit dem „baccalauréat“ (Abitur)beendet wird (Näheres dazu unter „Das französische Bildungssystem“).

Ich konnte im Unterricht hospitieren und durfte auch selbst unterrichten. Besonders im Deutschunterricht bei Herrn Eric Alglave durfte ich den Unterricht gestalten. Eric Alglave ist von der deutschen Sprache und Kultur mindestens so begeistert wie Sébastien Delelis; er fährt mindestens einmal im Jahr nach Berlin, aber auch sonst reist er gerne nach Deutschland. Anne Tavardet, die Schulleiterin, steht einem Schüleraustausch auch sehr positiv gegenüber. Sébastien Delelis und ich werden uns bemühen, den deutsch-französischen Schüleraustausch so schnell wie möglich in die Wege zu leiten.

Des Weiteren hatte ich auch die Gelegenheit, in Paris selbst ein Collège zu besuchen. Meine Freundin Evélyne Clavier unterrichtet dort am Collège Charlemagne die Inklusionsklasse. Auch dort hatte ich Gelegenheit zu unterrichten.

Der Unterricht beginnt im „Budé“ um 8:20 Uhr. Die Schulstunden dauern in Frankreich 55 Minuten. Nach fünf Minuten Pause folgt die nächste Stunde. Nach einer fünfzehnminütigen Pause folgen wiederum zwei Unterrichtsstunden wie oben beschrieben. Dann ist eine Stunde Mittagspause. In der gut besuchten Kantine wird jeden Tag frisch gekocht: Vorspeise, Hauptgang, Käse, Obst, Dessert. Der Unterricht endet um 17:35 Uhr. Am Mittwochnachmittag haben die Schüler frei; es können dann aber fakultativ Veranstaltungen wie z. B. Unterricht in der 3. Fremdsprache oder auch Musikkurse besucht werden.

Nun erst einmal ein paar Impressionen von dem Lycée Guillaume-Budé in Boissy-Saint-Léger und dem Collège Charlesmagne in Paris.

Bericht von Maike Sönksen (Fachkonferenzleitung „Sprachen“)